Überblick
Die Kernregionen Sachsens befinden sich im Bereich der kreisfreien Städte Leipzig, Dresden und Chemnitz sowie der Stadt Zwickau. Sie liegen in der nördlichen, flacheren Hälfte des Freistaates Sachsen. Es handelt sich um altbesiedeltes Land. Demgegenüber stehen dünn besiedelte Landschaften im Norden (Dübener Heide und Dahlener Heide) und im Nordosten (Lausitz). Die Mittelgebirgsregionen Erzgebirge und Vogtland profitierten lange Zeit vom Bergbau und einer darauf aufbauenden Kleinindustrie sowie von einem hoch spezialisierten Kunsthandwerk. Heute spielt dort der Fremdenverkehr die überragende Rolle.
Leipziger Tieflandsbucht und Oberlausitz
In Nordsachsen wechseln sich fruchtbare Böden der Leipziger Tieflandsbucht mit ausgedehnten Forst- und Heideflächen ab. Die zentralen Orte sind neben Leipzig die Städte Delitzsch, Torgau, Riesa und Oschatz.
Die Städte Hoyerswerda, Weißwasser, Görlitz und Bautzen umschließen das Lausitzer Seenland, eine Bergbaufolgelandschaft, die nach Südosten in das Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft übergeht. Die reizvolle Landschaft ist gerade für Naturliebhaber und Ruhesuchende ein idealer Urlaubs- und Erholungsort. Nach Süden schließt eine hügelige Mittelgebirgslandschaft an, das Lausitzer Bergland.
Lausitzer Gebirge und Elbsandsteingebirge
Der Fremdenverkehr gewinnt auch an Bedeutung im Lausitzer Gebirge (auch Zittauer Gebirge, benannt nach der Stadt Zittau), das im südöstlichen Zipfel Sachsens liegt und sich auf tschechischem Gebiet fortsetzt. Die wichtigsten Fremdenverkehrsorte in dem von Vulkangesteinen durchdrungenen Sandsteingebirge sind Oybin und Jonsdorf. Der Ort Jonsdorf war bis 1917 für seine Mühlsteinproduktion bekannt.
Spektakuläre Felsformationen aus Elbsandstein machen den besonderen Reiz des Elbsandsteingebirges aus, das sich zu beiden Seiten der Elbe erstreckt. Es setzt sich in der Tschechischen Republik unter dem Namen Böhmische Schweiz fort. Zusammen mit dem nahe gelegenen Dresden und dem mit Reben bestandenem Elbtal bis Meißen zählt die Gegend zu den meistbesuchten Regionen Ostdeutschlands.
Erzgebirge und Voigtland
Das Erzgebirge markiert als Mittelgebirge die natürliche Grenze zwischen Sachsen und der Tschechischen Republik (Böhmen). Die höchste Erhebung auf sächsischer Seite bildet der Fichtelberg bei Oberwiesenthal mit 1215 Metern.
Die Besiedlung des Erzgebirges setzte erst nach 1168 ein, als Harzer Bergleute bei Freiberg reiche Silberfunde gemacht hatten. Rasch entwickelte sich die Region zu einer dicht besiedelten Mittelgebirgslandschaft mit reichen Bergstädten. Kennzeichnend für diese eher raue Landschaft sind eine hochspezialisierte Kleinindustrie (z. B. die Fertigung von Luxusuhren in Glashütte), der Wintersport, die Relikte des Bergbaus sowie die Pflege von Brauchtum und Sprache. In den Höhenlagen sind Fichtenwälder verbreitet.
Westlich an das Erzgebirge schließt das Vogtland an, das im Grenzgebiet von Bayern, Sachsen, Thüringen und dem Egerland (Tschechien) liegt. Auch im Vogtland spielen Kunsthandwerk (z. B. Musikinstrumente aus dem Musikwinkel um Klingenthal, Plauener Spitzen) und Brauchtumspflege eine große Rolle. Wirtschaftliches und kulturelles Zentrum ist Plauen an der Weißen Elster.
(zu den Landschaften Sachsens siehe auch Erläuterungen zur Karte 12.1 „Physische Übersicht“)